Mit seiner 25,32 km2 großen Flache (8 km Länge, 4 km Breite) ist Paxi die kleinste der Sieben Inselgruppe des Ionischen Meeres. Es liegt 7 sm südlich von Korfu und 12 sm von Parga an der epirotischen Küste Griechenlands entfernt. Es ist durch Küstenschiffe mit Kerkyra - Stadt, Levkimmi, Patras, Igoumenitsa, Amfilochia und Preveza verbunden, und im Sommer verkehren auch Ausflugsboote zwischen Parga und Paxi. Seine 2400 Einwohner leben von der Landwirtschaft, vor allem dem Olivenanbau, und vom Fischfang. Der Fremdenverkehr ist nicht besonders entwickelt, so daß die Insel ein idealer Ort für alle ist, die den Trubel der Touristenzentren meiden und einen ruhigen Urlaub verbringen möchten.
Die Landschaft der Insel ist von seltener Schönheit, ein kleines Paradies mit dichter Vegetation, Kiefern, Ölbäumen und Weingärten, buchtenreichen Küsten, Stränden, eigenartig geformten Steilfelsen und zahlreichen Höhlen. Mit seinem üppigen Grün, seinen sanften Höhen die höchste Erhebung ist der Agios Isavros mit 217m -und den vielen Fußpfaden zu entlegenen Ufern eignet sich Paxi wunderbar zum Wandern und Radfahren. Aber auch das Straßennetz ist gut ausgebaut, und die Linienbusse fahren fast alle Dörfer an.
Hauptort und Hafen von Paxi ist Gaios, ein reizvoller Marktflecken mit 1300 Einwohnern und Häusern im typischen Baustil der Ionischen Inseln. Zwei dicht begrünte Inselchen vor dem Hafen bieten natürlichen Schutz und verleihen der Landschaft einen malerischen Charakter. Auf der Insel Agios Nikolaos steht noch eine Festung aus der Venezianerzeit (1423), und auf Panagia ist das gleichnamige Marienkloster von besonderem Interesse. Mariä Himmelfahrt, der 15. August, wird mit einer Bootsprozession gefeiert, und es werden Speisen angeboten. Von Gaios verkehren Boote zu diesen beiden Inseln sowie zu den unbewohnten Eilanden Mongonisi und Kaltsonisi südlich von Paxi.
Weiter südlich liegt das an Fläche zweitgrößte Dorf der Insel, Ozias, das sich amphitheatralisch an der Küste ausbreitet und 250 Einwohner zahlt. Es ist bekannt für seine Heilquellen und die Grotten rings um den Hafen. In der Flur Porto finden sich die Reste einer frühchristlichen Basilika. Eine kleine Brücke führt zum gegenüberliegenden Mongonisi, zu dem aber auch Boote fahren. Am meisten touristisch entwickelt ist Longos 5,5 km nördlich von Gaios, eine Siedlung mit starkem Gepräge der Ionischen Inseln und Kiefern, die bis zum Meer hinunter reichen.
An seinen herrlichen Stränden kann man Wasserski fahren, Boote leihen und Fallschirme springen, und in den Tavernen bekommt man täglich frischen Fisch. Der Urlaubsort Lakka nördlich von Paxi liegt am Innenwinkel einer windstillen, von Üppigem Grün gesäumten Bucht. In den umliegenden Ufern öffnen sich Meereshöhlen, in die man mit dem Boot fahren kann. Von der Ypapanti Grotte erzählen die Einheimischen, daß sie bis unter die Ypapanti Kirche (Darstellung Christi im Tempel) in Lakka reicht.
Das umliegende Meer eignet sich besonders zum Unterwasserfischen. Die meisten Fische auf dem Markt von Korfu kommen aus dem Gebiet von Paxi und Antipaxi.
Über die antike Geschichte dieser Inseln ist nur wenig bekannt, und nur spärliche Reste haben sich erhalten. Die Schriftquellen berichten, daß vor der Meeresenge von Antipaxi eine der Seeschlachten zwischen den Kerkyräern und illyrischen Piraten stattfand, die die Kerkyräer 229 v. Chr. zur Kapitulation zwang und im Folgenden veranlaßte, die Römer um Schutz zu bitten (siehe oben: Römerherrschaft).
Später waren die Paxioten geschichtlich mit Korfu verknüpft und wurden ebenfalls von den Anjou, Venezianern, Franzosen und Briten beherrscht. Seit 1814 gehören Paxi und Antipaxi zu den Ionischen Inseln und sind jetzt ein Teil des Verwaltungsbezirks Kerkyra.
Die Gruppe der Diapontischen Inseln 10-14 sm nordwestlich von Korfu an der Grenze zwischen dem Ionischen Meer und der Adria bilden den westlichsten Teil Griechenlands.
Die größeren dieser Inseln, Mathraki, Erikoussa und Othoni, sind kleine Paradiese, in denen die Zeit scheinbar stehen geblieben ist und das Leben in ruhigen Bahnen verläuft. Alle drei sind dicht bewachsen, vor allem mit Ölbäumen und Zypressen. Die wenigen Menschen, die hier wohnen, beschäftigen sich hauptsächlich mit Fischerei, Landwirtschaft und Viehzucht.
Besucher kommen nur wenige hierhin, was dazu beigetragen hat, daß die Einwohner ihre Traditionen großenteils bewahrt haben. In den Sommermonaten fahren kleine Schiffe und Boote die Inseln täglich von den Nordwesthäfen und der Hauptstadt Korfus aus an, im Winter ist die Verbindung jedoch eingeschränkt, und die Diapontischen Inseln sind fast von der Welt abgeschnitten.
Zur antiken Geschichte der Inseln haben wir fast nur die wenigen Anhaltspunkte, die uns die Schriftquellen liefern, vornehmlich der Dichter Lykophron (320-250 v. Chr.), der Historiker Plinius (23-79 n. Chr.) und der Lexikograph Hesych (5.]h. n. Chr.).
In der byzantinischen Zeit waren die Inseln offensichtlich unbewohnt, und erst unter den Venezianern ließen sich Auswanderer aus Paxi und dem Epiros hier nieder. Die Briten benutzten die Inseln während ihrer Schutzherrschaft als Verbannungsstätten für die Befürworter der Einverleibung der Ionischen Inseln in Griechenland.
Nach der Vereinigung 1864 waren die Diapontischen Inseln zunächst zu einer großen Gemeinde mit Ammos als Verwaltungssitz zusammengefaßt, aber jetzt bildet jede Insel eine eigenständige Gemeinde. Insgesamt leben hier 600 ständige Einwohner.
Mathraki liegt 3 km von Arillas an der Nordwestküste Kerkyras entfernt. Es hat eine Fläche von 3,5 km2 und etwa 140 Einwohner, die sich mit Fischerei und Olivenanbau beschäftigen. Früher war die Schifffahrt der Insel beträchtlich entwickelt, und die Einwohner besaßen 30 Segelschiffe, aber der Bevölkerungsschwund brachte das Ende dieses Wirtschaftszweiges.
Die beiden Siedlungen Ano Mathraki und Kato Mathraki haben einen staatlichen Landarzt und eine Grundschule mit etwa sieben Schülern. Die Einwohner sind untereinander verwandt und haben einen starken sozialen Zusammenhalt. Sie sind gastlich und verhalten sich freundlich gegenüber fremden Besuchern, von denen die meisten sich jedoch nicht länger hier aufhalten, weil es nur wenig Fremdenzimmer gibt. Östlich von Mathraki liegt das unbewohnte Felseneiland Diapolo.
Erikoussa hat ganz ähnliche Bodenformationen wie die 4,5 sm entfernten Sidari. Es ist 6 km2 groß und mit seinen 334 Einwohnern dichter besiedelt als die übrigen Inseln der Gruppe. Das Dorf Erikoussa liegt in der Mitte der Insel und ist von den Stränden Porto, Fiki und Prangini umgeben. Die Bewohner sind gastfreundlich und fröhlich. Ihre Einnahmequellen sind der Fischfang und die Landwirtschaft, aber auch die Gelder, die Auswanderer Erikoussas vor allem aus Amerika schicken. Gäste finden hier ein Hotel und genügend Privatzimmer.
Othoni ist das westlichste Gebiet Griechenlands und von der Nordwestküste Korfus 7,5 sm, vom Kap Otranto Italiens 43 sm entfernt. Die 9 km2 große Insel hat zwei Siedlungen, Pano Chorio, "Oberdorf", und Kato Chorio, "Unterdorf", amtlich Ammos, mit insgesamt 100 Einwohnern. Der Strand in der Nähe des Hafens Ammos besteht aus Sand und Kieselsteinen, der Uferstreifen Aspri Ammos, "Weißer Sand", ist, wie der Name besagt, ein reiner Sandstrand.
Hier liegt eine Höhle, die der lokalen Überlieferung zufolge die Grotte der Nymphe Kalypso gewesen sein soll. So wird im Volksglauben Othoni mit der Insel Ogygia identifiziert, auf der Odysseus jahrelang bei der Nymphe weilte. Manche Forscher halten Othoni, und nicht Kerkyra, für das homerische Scheria mit der Phaiakenstadt und dem Palast des Alkinoos.
Keine dieser bei den Vermutungen kann jedoch durch historische Zeugnisse belegt werden. Im Gebiet Kastri ist eine venezianische Festungsruine erhalten, und in Kassimatika stand ein Sanatorium der britischen Besatzung (1814-1864). Im 19.Jh. nahm die Schifffahrt der Insel großen Aufschwung, und die Einwohner besaßen etwa 60 Segelschiffe.
Ab 1850 begann jedoch eine allmählich sich steigernde Auswanderungsbewegung, die in den sechziger Jahren unseres Jahrhunderts gipfelte und Amerika, Australien und Deutschland zum Ziel hatte. Jetzt leben die Einwohner von der Landwirtschaft und Fischerei und zu einem kleinen Teil auch vom Tourismus. Auf der Insel gibt es einige Fremdenzimmer und einen Landarzt.